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Ausverkaufte Premiere von Romeos und Julias Landliebe

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Ein Kuss zwischen Verliebten. (Bild: Mario Gaccioli)

Ein Kuss zwischen Verliebten. (Bild: Mario Gaccioli)

Der Eltern Hass, der Kinder Liebe
Für Astrid Keller war klar: Wenn sie den Regieposten des See-Burgtheaters für einen Sommer übernimmt, dann muss es dieses eine Stück sein. «Der Stoff hat über Jahrhunderte die Menschen bewegt und tut es immer noch.» Die Fassung ihres Mannes Leopold Huber findet sie «richtig gut, auf Anhieb. Und ich kritisiere eigentlich immer etwas.»Trotz des Rollentauschs hinter den Kulissen bleibt sich das See-Burgtheater treu. Auf dem Programm steht ein großes Stück mit engagierten Schauspielern, ein unterhaltender und frisch inszenierter Theaterabend.

Unfreie Liebe in freier Natur
Das Bodenseeufer bietet eine aussergewöhnliche Kulisse für diese Liebe, die nicht sein darf. Der Grabenkampf der Familien Manz und Marti findet auf einer Naturbühne statt, ein mittig aufgebauter Steinhaufen trennt die doch so gleichen Welten. In den Bäumen hängen leere Fensterrahmen, so als würde Bühnenbildnerin Beate Faßnacht die Natur einrahmen wollen. Im lieblichen Licht des Sonnenuntergangs ist der Kontrast zur harten Lebenswelt der Protagonisten besonders deutlich. Seit dem Streit um einen Acker zwischen den beiden Bauernfamilien scheint die Feindschaft unüberwindbar.

Bodenständige Version der tragischen Liebe
Eine solche Liebesgeschichte unter Bauernkindern überhaupt zu schreiben – ein Skandal in Gottfried Kellers Zeit. Romeo und Julia heissen in dieser Landpartie Sali und Vreneli. Zunächst spielen sie noch gemeinsam unter den Augen ihrer Eltern, die sogar bereits über eine mögliche Heirat der beiden sprechen. Als junge Erwachsene dürfen sie sich dann doch nicht lieben, weil ihre Eltern sich über ein Stück Land zerstreiten, das weder der einen noch der anderen Familie gehört. In die Rolle der kleinen Vreneli schlüpft die entzückende Anna Engeli, ihr Vater Simon Engeli steht als schwarzer Geiger mit auf der Bühne. Die Rolle des kleinen Sali teilen sich Samuel Erny und Julian Griener.

Lieder von Liebe, Heimat und Freiheit
Zum See-Burgtheater gehört traditionell eine hochkarätige musikalische Begleitung. «Wir nehmen nur die allerbesten», lacht Astrid Keller. «Goran Kovačević spielt Akkordeon auf allerhöchstem Niveau, Simon Engeli ist vermutlich der schwarze Geiger mit der besten Geigenausbildung, den es jemals auf einer Bühne gegeben hat.» Ein 13-köpfiger Chor begleitet das Stück mit schönen Liedern, dazu passt die Gypsy-Musik, die Volker Zöbelin gemeinsam mit Goran Kovačević arrangiert hat.

Informationen und Karten unter www.see-burgtheater.ch


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