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«Es waren drei harte Jahre»

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HSC-Präsident Patrick Müller. (Bild: tm)

HSC-Präsident Patrick Müller. (Bild: tm)

Herr Müller, Glückwunsch zu den Aufstiegen. So etwas passiert ja auch in der «Sportstadt» Kreuzlingen nicht alle Tage, wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

Patrick Müller: Wir haben gerade bei den Herren zusammen mit den Trainern einen 3-Jahresplan aufgestellt und gemeinsam darauf hingearbeitet. Das bedurfte natürlich einer konsequenten und disziplinierten Einhaltung des Planes aller involvierten Personen inklusive der Spieler. Es waren drei harte Jahre und wir standen noch einige Male davor aufzugeben. Wir haben es nie getan und es hat sich gelohnt. Dass es die Damen gleich im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die 1. Liga ebenfalls geschafft haben, war eher Zufall bzw. ist dem Trainer und den Spielerinnen, die einen enormen Ehrgeiz hatten, zu verdanken.

Vor allem das Männerteam hat ja einen Aderlass zu verkraften, Spielertrainer Alexander Mierzwa hört auf und Torjäger Peter Schramm verabschiedet sich in die Nationalliga A. Gibt es noch weitere Spieler, die ihren Abschied angekündigt haben? Für den einen oder anderen könnte die NLB ja vielleicht sogar zu anspruchsvoll sein, was den Trainingsaufwand angeht…

Frank Schädler und Alexander Mierzwa haben ihren 3-Jahresplan erfolgreich umgesetzt und das Projekt Aufstieg NLB beendet. Beide bleiben dem Verein jedoch erhalten. In welcher Funktion wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Alexander Mierzwa tritt vor allem aus beruflichen Gründen kürzer. Ich gehe jedoch davon aus, dass er uns wenn immer es seine berufliche Belastung zulässt, auch weiterhin als Spieler zur Verfügung steht. Topscorer Peter Schramm wechselt auf die kommende Saison zum NLA-Verein Kriens-Luzern. Hier sind wir dabei, entsprechenden Ersatz zu suchen und stehen mit diversen Spielern in Kontakt.  Kreisläufer Stefan Runge hat ebenfalls vor längerer Zeit angekündigt, für ein Jahr kürzer treten zu wollen. Mit ihm stehen wir ebenfalls im Gespräch und ich gehe davon aus, dass er nach seiner Heirat im Juni zu Saisonbeginn wieder zur Verfügung stehen und die Mannschaft im  ersten NLB-Jahr unterstützen wird. Alle anderen Spieler bleiben uns erhalten. Jeder der Spieler ist sich des Aufwands bewusst und bereit, diesen mitzutragen. Einige Spieler haben ja bereits früher höherklassig gespielt und kennen dies aus ihrer Profikarriere. Ein ganz wichtiges Projekt ist auch die Einbindung unserer eigenen
Junioren ins das NLB-Team. Wir haben einige hochtalentierte  Jugendliche in den eigenen Reihen die mit dem Aufstieg die Chance erhalten im eigenen Verein höherklassiger zu spielen.

Wie wollen Sie verhindern, dass für beide Teams nach dem umjubelten  Aufstieg nicht der bittere Abstieg folgt?

Ganz ausschliessend kann man sowas nie. Wir werden jedoch alles tun, damit ein solcher Misserfolg unterbleibt. Oberstes Ziel muss nun sein, sich in der NLB zu etablieren. Dies werden wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln auch tun.

NLB, das bedeutet neben sportlichem Ruhm aber auch höhere Kosten für den Spielbetrieb. Hat der HSC überhaupt das Geld, um diese beiden Herausforderungen bestreiten zu können?

Wir sind natürlich weiterhin auf unsere Sponsoren angewiesen und werden unser Budget um Einiges erweitern müssen. Gerade die Abgaben an den Verband, die höheren Schiedsrichterkosten sowie die Fahrspesen werden deutlich höher sein. Hier erhoffen wir uns natürlich den einen oder anderen Sponsor hinzugewinnen zu können.

Eine vielleicht etwas provokante Frage zum Schluss. Angesichts der drei Vereine HSC, SC und FC in Kreuzlingen, die auf teilweise professionellem Niveau spielen: Wie viel Hochleistungssport verträgt eine Stadt dieser Grösse? Nimmt man sich nicht gegenseitig die Zuschauer und Sponsoren weg?

Das ist sicherlich ein Problem mit dem man überall zu kämpfen hat, aber kein Grund, entsprechende Erfolge nicht realisieren zu wollen. Wir bieten nebst dem Aktivbereich noch rund 200 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit Handball zu spielen und diese sollen auch eine entsprechende Perspektive im eigenen Verein haben. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Zeit und Herzblut in den Verein und die Erfolge investiert und werden weiter dafür kämpfen, dass der Handballsport in der Region attraktiv bleibt und einen  hohen Stellenwert behalten kann.


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