«Das Resultat kam völlig überraschend und ich bin überwältigt», sagte der mit 1630 Stimmen neu gewählte Stadtrat Thomas Beringer nach der Resultatsverkündung strahlend. Er habe nicht damit gerechnet, dass es gleich im ersten Wahlgang zu einer Entscheidung um den frei gewordenen Stadtratssitz kommt. Bis zu seinem Amtsantritt am 1. Juli will er die Zeit nun nutzen, sich in die Materie einzuarbeiten und die kommenden Arbeitsverhältnisse in seinem Elektrikfachgeschäft am Boulevard zu klären.
Als Gewinner der Wahl kann das Gewerbe angesehen werden, welche Beringer als auch Stadtammann Andreas Netzle (parteilos) zur Wahl empfohlen hat. Netzle erhielt bei einem absoluten Mehr von 1550 Stimmen 2074 Stimmen und wurde somit in seinem Amt für die Legislaturperiode 2015 bis 2019 bestätigt. Die Stimmbeteiligung betrug 44.02 Prozent.
Zunehmend abweichende Stimmen bei Stadtpräsidentenwahl
«Ich fühle mich durch das Resultat in meiner Arbeit bestätigt und gehe motiviert auf die kommende Legislatur zu», so Netzle. Seine Stimmen konnte er nun auch in seiner dritten Wahl konstant über 2000 halten, gleichzeitig stiegen jedoch die vereinzelten Stimmen von 544 im Wahljahr 2001 auf diesjährige 905. Emil Bügler, welcher sich noch kurzfristig zu Wahl aufstellte, konnte 119 Stimmen hinter sich vereinen. Im Vorfeld zur Wahl war teils heftige Kritik am Stadtpräsidenten verübt worden, welche sich nun in den abweichenden Stimmen bemerkbar macht. «Ich würde dazu gerne etwas mitnehmen aus dem Wahlkampf, nur leider wurden nie konkrete Fehler oder Forderungen an mich herangetragen», sagte Netzle dazu. Er werde sich aber weiter darum bemühen, die Motive hinter der Kritik zu erfahren.
Bisheriger Stadtrat bestätigt

Die neue Zusammenstellung des Stadtrats (v.l.): Stadtpräsident Andreas Netzle, Stadträtin Dorena Raggenbass, der neu gewählte Stadtrat Thomas Beringer, Stadträtin Barbara Kern, Stadtrat Ernst Zülle und Stadtschreiber Thomas Niederberger. (Bild: zvg)
Erfreulich findet es Netzle, dass der bisherige Stadtrat als Team wiedergewählt wurde. «Wir treffen alle Entscheidungen im Kollegium, und da ist es gut, dass die Gruppenleistung honoriert wird», sagt der bis 2019 gewählte Stadtpräsident. Auch in der Zusammenarbeit mit Thomas Beringer sieht er keine Probleme, da bereits ein gutes persönliches Verhältnis zwischen ihnen bestünde.
Die bisherigen Stadtratsmitglieder wurden bei einem absoluten Mehr von 1576 Stimmen und einer Stimmbeteiligung von 44.35 Prozent in ihren Ämtern bestätigt. Am meisten Stimmen erhielt Stadträtin Dorena Raggenbass (parteilos) mit 2628 Stimmen, gefolgt von Stadtrat Ernst Zülle (CVP) mit 2354 Stimmen und Stadträtin Barbara Kern (SP) erhielt 2040 Stimmen. Auf Vereinzelte fielen 431 Stimmen, 158 Wahlzettel waren leer und 56 ungültig.
Weitere Stimmen haben erhalten: Mirko Spada (parteilos) 1468 Stimmen; Fabian Neuweiler, (SVP) 1226 Stimmen; Chris Faschon (parteilos) 824 Stimmen.
Zweiter Wahlgang um Amt des Schulpräsidenten

«Es herrscht ein gutes Verhältnis unter uns Kandidaten», sagt René Zweifel (r.), hier im Gespräch mit Gegenkandidat Michael Stahl. (Bild: ek)
Einen Nachfolger für den abtretenden Schulpräsidenten Jürg Schenkel konnte an diesem Wahlsonntag noch nicht gefunden werden. Bei der Wahl um die Führung der Sekundarschulgemeinde, bei der auch Bürger von Bottighofen und Oberhofen-Lengwil stimmbeteiligt sind, schoss René Zweifel mit 1742 Stimmen oben hinaus. Für die Bestätigung im ersten Wahlgang wäre jedoch das absolute Mehr von 2133 Stimmen nötig gewesen. «Es sieht gut aus für den zweiten Wahlgang», gab sich Zweifel nach der Resultatsverkündung zuversichtlich. Besonders in den Aussengemeinden konnte er viele Stimmen sammeln. «Ich führe das auf die Podiumsveranstaltung in Bottighofen und auf meine ausgezeichneten Unterstützer im Wahlkomitee zurück.» Zweifel ist ohne Parteiunterstützung angetreten. Für ihn ist das gute Resultat auch ein Zeichen, dass das Amt um den Schulpräsidenten keine Parteien-, sondern eine Personenwahl ist. Er hofft, das der Wahlkampf bis zum 26. April, wie bisher fair weitergeführt wird.
Auf Zweifel folgte Michael Stahl mit 1109 Stimmen. «Ein gutes Resultat, besonders in Hinblick darauf, dass ich im Vorfeld als zu jung und unerfahren hingestellt wurde», so Stahl. Ob er in den zweiten Wahlgang geht, müsse er aber erst noch mit seinem Wahlkomitee absprechen. David Blatter (SVP) erhielt 861 Stimmen und Silvano Castioni 503. Für Castioni ist trotz dem Resultat klar, dass er auch im zweiten Wahlgang antritt: «Ich bin den Wählern schuldig, eine Alternative zu den rechtslastigen Kandidaten zu bieten.»