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Karatehochburg Kreuzlingen

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Der 44-jährige Reto Kern ist mit dem Thurgauer Karateverband hoch hinaus gekommen. (Bild: tm)

Herr Kern, wie ist es zum Thurgauer Karateverband gekommen?
Reto Kern: Dafür gab es einige Gründe: In anderen grossen Kantonen gab es bereits Karateverbände, auch das Thurgauer Sportamt signalisierte, das es Geld auszuschütten gab. Gleichzeitig wollten wir mit einem Verband die Sportart Karate weiter verbreiten, stärken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Thurgauer Dojos aufbauen. Auch für die Kinder wollten wir ein regionales Turnier mit einem guten Niveau organisieren.

Hat das funktioniert über die letzten zehn Jahre?
Ja, mit fast 1000 Mitgliedern zählten wir auf einen Schlag zu den grössten Sportverbänden im Thurgau. Anfangs herrschte auch eine grosse Euphorie, die über die Jahre ein wenig nachgelassen hat. Im Jubiläumsjahr wollen wir im Verband aber wieder Leben aufkommen lassen.

Was ist dafür geplant?
Einerseits findet wieder die Nachwuchsmeisterschaft statt und andererseits führen wir im Sommer einen Selbstverteidigungskurs für unseren Hauptsponsor Raiffeisenbank durch. Auch organisieren wir dieses Jahr die Konferenz der Thurgauer Sportverbände.

Ist ein Verband überhaupt nötig?
Auf jeden Fall, Anliegen können so viel besser vetreten werden. Beispielsweise mussten wir mehrmals anfragen, damit für die Ausbildung zum Jugend-und Sport-Leiter nicht mehr ein Schwarzgurt, sondern ein Braungurt erforderlich ist.

Karate scheint ein traditionsreicher Sport zu sein, da brauchen Veränderungen Zeit.
Ja, da ist Japan gar nicht so verschieden zur Schweiz. Oft ist es ja auch nicht schlecht, nicht jeden Schnellschuss mitzumachen und gleich alles zu verändern. Gleichzeitig braucht es aber auch viel Energie, wenn man einen Wandel will und seine Anliegen mehrere Male vorbringen muss. Da hiflt es einen Verband im Rücken zu haben.

Karate ist kein naheliegender Sport, wenn man in der Schweiz aufwächst, dennoch haben sie über 900 Mitglieder. Wie erklären Sie sich die Beliebtheit von Karate?
Erwachsene schätzen an Karate, dass sie im Training abschalten können. Körperlich aber auch im Kopf können sie sich auspowern. Für Kinder ist das Selbstvertrauen gut, dass sie durch die Selbstverteidigung erhalten und auch ihre Koordination und Motorik wird gestärkt.

Kreuzlingen ist mit drei Dojos im Karateverband vertreten. Ist unsere Stadt eine Karatehochburg?
Ja, auf jeden Fall, das war aber schon immer so. Als ich noch an Wettbewerben aktiv war, gab es Kreuzlingen immer am meisten Zuschauer, deswegen habe ich mich mit meiner Karateschule auch hier niedergelassen.

Worauf führen Sie das grosser Interesse der Kreuzlinger zurück?
Das habe ich mich schon oft gefragt, eine abschliessende Antwort habe ich immer noch nicht darauf. Karate hat einfach eine lange Tradition in Kreuzlingen. Heute machen rund 320 Menschen Karate in Kreuzlingen, das ist fast ein Drittel der gesamten Mitglieder im Thurgau.

Die Kreuzlinger Karateka sind an Wettbewerben auch sehr erfolgreich.
Es herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf zwischen den Kreuzlinger Dojos, das wirkt sich sicher auch auf die sportlichen Leistungen aus.


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