Die Innerschweizer stehen deshalb gewaltig unter Druck und werden sicher alles in die Waagschale werfen, um sich beim Aufsteiger erfolgreich für die 26:32-Vorrundenniederlage revanchieren zu können. Der eigentliche Star des BSV Stans steht nicht auf dem Spielfeld, sondern sitzt auf der Trainerbank.
Die Nidwaldner werden vom 181-fachen Schweizer Nationalspieler Carlos Lima trainiert. Der 44-Jährige gehörte zu den ersten Schweizer Handballern, die sich auch auf internationalem Parkett einen Namen machten. So spiele der Linksaussen unter anderem für den deutschen Spitzenclub TBV Lemgo, mit dem er vor elf Jahren die deutsche Meisterschaft und den Supercup gewann. Zudem trug Lima das Dress des spanischen Topclubs Ademar Leon. Nachdem er seine Spielerkarriere vor sieben Jahren beendet hatte, kam er als Trainer über seinen Stammclub HC Kriens und GC Zürich vor drei Jahren zum BSV Stans.
Gäste kämpfen ums Überleben
Mit den Nidwaldnern kämpft Lima in dieser Saison ums Überleben in der Nationalliga. Von den letzten zehn Spielen konnten die Stanser nur gerade deren zwei gewinnen. Besonders schmerzhaft war die Niederlage vom letzten Samstag gegen den Tabellenzweitletzten SG GC Amicitia/RWZ. Wie schon gegen den HSC Kreuzlingen eine Woche zuvor verstärkten die Stadtzürcher ihr NLB-Team mit vier Spielern aus dem NLA-Kader. Im Gegensatz zur Partie in der Egelseehalle, die GC Amicitia «verstärkt» mit 31:33 verlor, ging die Rechnung gegen Stans auf.
Das Team von Carlos Lima blieb in der Saalsporthalle beim 23:33 chancenlos und musste die Zürcher bis auf einen Punkt aufschliessen lassen. Weil man davon ausgehen kann, dass GC Amicitia personell auch in den verbleibenden Runden weiterhin alles unternehmen wird, um den Abstieg doch noch zu verhindern, muss Stans in den nächsten Spielen ebenfalls punkten. Deshalb werden die Kreuzlinger unter Garantie auf top motiviert Nidwaldner treffen, die um jeden Ball und jedes Tor bis zum Umfallen kämpfen. Für die Stanser ist jedes der verbleibenden fünf Meisterschaftsspiele faktisch ein Endspiel gegen die Relegation.
Bilanz ausbauen
Der HSCK seinerseits will seine erfreuliche Bilanz aus den letzten fünf Spielen (8:2 Punkte) trotz der Stanser Ambitionen weiter ausbauen. Nach vier Siegen in Serie kassierte das Team von Spielertrainer Tobias Eblen am letzten Samstag beim Tabellenvierten Yellow Winterthur erstmals wieder eine Niederlage (27:31). Selbst wenn die Thurgauer den Klassenerhalt praktisch schon auf sicher haben, wollen sie gegen Stans auch noch den letzten Zweifel daran mit einem Vollerfolg ausräumen. Nach dem Heimspiel gegen Stans folgen die drei schwierigen Auswärtshürden TV Endingen (2.), HSG Siggenthal/Vom Stein Baden (6.) und HSC Suhr Aarau (1.). Das letzte Punktspiel der Saison 2013/14 bestreitet der HSCK dann am Mittwoch, 30. April, 20 Uhr, zuhause gegen den TV Zofingen.
Die Kreuzlinger SPL2-Frauen müssen diesen Samstag auswärts antreten. Sie bestreiten um 20 Uhr in Zug ein weiteres wichtiges Punktspiel im Kampf um den direkten Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse.