Die Erleichterung war den Spielerinnen und dem Trainer nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben. Drei Tage zuvor hatte man sich bei der 20:25-Auswärtsniederlage gegen die HSG Leimental BL faktisch noch selbst geschlagen. Am 2. Spieltag sind die Thurgauerinnen aber definitiv in
der zweithöchsten nationalen Spielklasse angekommen. Der 29:22-Heimerfolg über den 1.-Liga-Meister und Mitaufsteiger LK Zug 2 war verdient und basierte primär auf einer in jeder Hinsicht verbesserten Leistung.
Dass die Innerschweizerinnen mit drei Spielerinnen aus der NLA-Mannschaft (amtierender Schweizermeister) antraten und trotzdem nicht reüssieren konnten, wertet die Leistung des HSCK mit nur acht Feldspielerinnen zusätzlich auf. Herauszuheben gilt es bei den Kreuzlingerinnen insbesondere die eigenen Nachwuchskräfte: Die erst 15-jährige Rechtsaussen Anina Veit war mit sechs Treffern die zweitbeste Torschützin der Partie und auch Rückraumspielerin Selina Weidmann (18) zeigte mit fünf Toren einen starken Auftritt. «Die heutige Leistung hat mir viel besser gefallen als jene gegen Leimental. Vor allem spielerisch konnte sich die Mannschaft klar steigern und auch die Abwehr stand wesentlich kompakter und durfte sich auf eine gute Torhüterin verlassen», analysierte Trainer Lüttin nach Spielschluss.
Fehlstart schnell korrigiert
Dabei erwischten die Kreuzlingerinnen einen Kaltstart. In der Startphase wurden sie von den Gästen förmlich überfahren und lagen nach fünf Minuten mit 1:5 zurück. Dieser Fehlstart erwies sich glücklicherweise als Weckruf. Mit fünf Toren in Folge kehrte der HSCK das Blatt bis zur 10. Minute wieder und lag dank einer sowohl kämpferisch wie spielerisch starken Vorstellung in der Folge immer mit einem bis vier Toren vorne. Einzig vom Penaltypunkt sündigte das Lüttin-Team: Zu den vier im Startspiel verschossenen Siebenmetern gesellten sich zwei weitere gegen Zug hinzu. Immer wieder
schleichen sich aber auch schwächere Phasen ins Spiel der Kreuzlingerinnen ein. Dies nützte Zug in der Schlussphase der ersten 30 Minuten zum 15:15-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel legten diesmal die Kreuzlingerinnen los wie die Feuerwehr. Mit vier Treffern in Folge distanzierten sie Zug innert knapp sieben Minuten auf 19:15. Das Duell der Aufsteigerinnen blieb aber spannend. Zwar lagen die Thurgauerinnen fortan immer vorne, doch Zug liess sich vorerst nicht abschütteln. Die Vorentscheidung fiel in eine gut zwölf Minuten vor Schluss dann aber doch relativ früh. Vom 21:18 erhöhte der HSCK zum 24:18 und hatte Spiel und Gegner bis zum 29:22-Endstand danach im Griff. Als erfolgreichste Kreuzlinger Werferin etablierte sich Neuzuzug Vanessa Mauer mit acht Treffern.
Nächstes Heimspiel am 4. Oktober
Am 3. Spieltag der SPAR Premium League 2 trifft der HSC Kreuzlingen auswärts auf die HV Herzogenbuchsee BE. Die Partie wird am Sonntag, 15. September, 16 Uhr, angepfiffen. Nach einem weiteren Gastspiel (29. September in Stans) bestreitet die Lüttin-Truppe dann am Freitag, 4. Oktober, 20.30 Uhr, das nächste Heimspiel gegen den LC Brühl St.Gallen.
HSC Kreuzlingen – LK Zug II 29:22 (15:15)
Sporthalle Egelsee. – 100 Zuschauer. – Sr. Bigler/Jehle.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 3-mal 2 Minuten gegen Zug.
Kreuzlingen: Brüschweiler (Zecchinel); Singer (4), Gröschel, Prell (1), Weidmann (5), M. Flütsch, Bailon (3/2), Krauss, Veit (6), Ettwein (2/1), Maurer (8).
Zug: Betschart/Hofstetter; Schifferle (3), Plüss (2), Inderbitzin (2), Schneider (2), Schlumpf, Gwerder (3), Stutz (4/2), Roos (1), Zürcher, Schneider (1), Schärer (3), Masset (1).