In der vollbesetzten Stefanskirche Emmishofen überzeugten Chor und Orchester mit einer eindrücklichen Interpretation der tiefgründigen Vertonungen beider inhaltsreicher Texte. Das Besondere dabei ist, dass Brahms in den Orchesternachspielen den pessimistischen, ja verzweifelten Inhalten der Gedichte eine hoffnungsvolle Wendung gab.
Nach einer eher störenden Pause erklang als Kontrast zu Brahms die 8. Symphonie von Dvorak- ein Werk voller Lebensfreude und Ausgelassenheit. Das routinierte Orchester meisterte die beschwingte, glanzvolle Musik mit sichtlicher Begeisterung und die Dirigentin gab die präzisen, interpretatorischen Anweisungen mit harmonischen, leicht fliessenden Bewegungen.
Als Abschluss wirkten Chor und Orchester in schönster Harmonie zusammen in Dvoraks
«Te Deum» . Das Auftragswerk zur 400- Jahrfeier der Entdeckung Amerikas ist ein einziger musikalischer Freudentaumel. Man fühlte sich in festlicher Stimmung. Besinnlichere Töne gab es in den Soli, im «Sanctus» mit der wohlklingenden, einfühlsamen Sopranstimme von Mechthild Bach und im anschliessenden Teil «Tu rex gloriae, Christe» mit der volltönenden, getragenen Baritonstimme von Matthias Horn. Dann erfolgte nochmals ein Überschwang der Gefühle in der Musik des Böhmischen Meisters, mit strahlendem Chorklang und reich instrumentiertem Orchesterspiel samt Becken und Triangel: ein nicht endenwollender Triumph:»In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden – Gloria. Alleluja»
Das begeisterte Publikum dankte den Ausführenden unter der gestaltgebenden Leitung von Annedore Neufeld mit grossem Applaus.