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Viel freie Sicht aufs Wahrzeichen

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Seit bald 25 Jahren will Kreuzlingen ein Stadthaus verwirklichen. So soll’s nun klappen: Das Bau-Team der Stadt um Stadtammann Andreas Netzle (m.) und die Architekten präsentierten den Siegerentwurf des Wettbewerbs. (Bild: sb)

Seit bald 25 Jahren will Kreuzlingen ein Stadthaus verwirklichen. So soll’s nun klappen: Das Bau-Team der Stadt um Stadtammann Andreas Netzle (m.) und die Architekten präsentierten den Siegerentwurf des Wettbewerbs. (Bild: sb)

20 Projekte hatte die Jury zu bewerten. Darunter befanden sich interessante und moderne Entwürfe, aber auch Altbackenes, den Vorgaben nicht entsprechendes und: erstaunlich viele «Klötze». Das Rennen machte nun nicht das höchste, dafür das zweitgünstigste Bauvorhaben des Wettbewerbs; das Projekt, das der Vorgabe, die «grüne Mitte» in Kreuzlingen nicht zu verbauen und die freie Sicht auf die Basilika St. Ulrich zu erhalten, am meisten entspricht.
Vom Bau-Team der Stadt waren Stadtammann Andreas Netzle, Bau-Stadtrat Ernst Zülle und Dorena Raggenbass, Stadträtin des Departements Freizeit, anwesend. Zusammen mit Karl Fingerhuth, dem Vorsitzenden der Fachpreisrichter der Jury, und den Architekten des Siegerprojekts, Jürg Niggli und Markus Zbinden, stellten sie den Siegerentwurf vor.

Viele Vorteile
Im neuen, zentralen Verwaltungsgebäude sollen bis auf Technische Betriebe und Werkhof alle städtischen Abteilungen ihren Platz finden. Das bietet den Bürgern und den städtischen Mitarbeitenden viele Vorteile. Zudem steiger der Bau Kreuzlingens Image, wie Stadtammann Andreas Netzle betonte. Für ihne eine nachhaltige und dringende Investition, denn: «Wir sind bis unters Dach belegt», so der Stadtammann über die aktuelle Situation.

Kein Klotz und kein Glaspalast
Das Siegerprojekt sieht einen rund 100 Meter langen, zweistöckigen Baukörper vor, der sich auf der Nordseite des Bärenplatzes an die Dreispitzhalle schmiegt. Nur im Osten ist er dreistöckig und geht bis auf zehn Meter hoch. Hier gibt es Räume für die Öffentlichkeit, die bei Veranstaltungen im Dreispitz genutzt werden können. Der Entwurf wurde «Schlusstein» getauft, weil er den Bildungscampus vervollständigt. Für Karl Fingerhuth ist das Gebäude ein echter Hingucker: «An diese Lösung hatte keiner gedacht», lobte er Lage und Bauweise.

Die Wahl der Jury sei einstimmig gefallen, teilte Bau-Stadtrat Ernst Zülle mit. Er wies darauf hin, dass die denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen bestens eingehalten wurden und sich der Entwurf gut in den Kontext der zentralen Lage mit öffentlichen Gebäuden, Parks und Einkaufsstrassen einfügt. Mit einer Pergola ist das Gebäude mit dem südwestlichen Eck des Bärenplatzes verbunden – eine «Nabelschnur», die zu Boulevard und Löwenstrasse führt.
Unter dem Stadthaus soll eine Tiefgarage entstehen. Für die Gestaltung der Festwiese – sie wird von einer doppelten Baumreihe vom Strassenraum abgeschirmt – bestehen viele Möglichkeiten.

Wenn der Platz knapp wird, könne das Gebäude sogar um 750 Quadratmeter erweitert werden, erklärte Architekt Jürg Niggli. Die Festwiese indes bleibt gemäss Stadträtin Dorena Raggenbass weiterhin für den Jahrmarkt und weitere Festivitäten nutzbar.

Um das zu gewährleisten, muss die Tiefgarage eine L-Form haben. Hier gibt es 250 Parkplätze, wovon wochentags 70 von der Stadtverwaltung und 80 von der Pädagogischen Hochschule belegt sind.

Niggli und Zbinden überarbeiten das Projekt in den kommenden Monaten für die Botschaft an Gemeinderat (März 2016) und Volk (Mai 2016). Unter anderem sollen die Architekten bezüglich Fassade, Pergola und Aufgänge von der Tiefgarage über die Bücher.

Kosten rund 46 Millionen
Eine Grobschätzung der Kosten ergibt 28 Millionen Franken für das Stadthaus, «plus/minus 25 Prozent», wie Stadtammann Andreas Netzle betonte. Hinzu kommen 15 Millionen Franken für die Tiefgarage, die Festwiesengestaltung soll drei Millionen Franken kosten. In der Vorfinanzierung befinden sich bereits 7,7 Millionen Franken für das Stadthaus und 9,1 Millionen Franken für die Tiefgarage. Bei den Betriebskosten ergeben sich jährliche Einsparungen im sechsstelligen Bereich, da das neue Stadthaus erheblich weniger Energie verschlingt als die auseinander liegenden, alten Verwaltungsgebäude in ihrer Summe. Wie diese best möglichst nachgenutzt werden können, ist derzeit Bestandteil von Abklärungen, so der Stadtammann.


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