Gemütlich schlendert ein 35-Jähriger Konstanzer in Richtung Grenzübergang Klein Venedig. Ihm war gar nicht bewusst, dass er sich auf einem Veloweg befindet, sagt er. «Eine Beschilderung habe ich nicht gesehen.» Vielleicht habe er sie aber auch übersehen, weil er so oft hier lang gehe, wenn ihn sein Spaziergang in den Seeburgpark führt, sagt der Mann. Er sei es gewohnt, so zu laufen.
Velofahrer müssen queren …
Für Radfahrer wurden indes schon Signale auf den Boden gepinselt. Wer aus Richtung Grenze heranradelt, wird nach links auf den Veloweg geleitet. Bei wenig Autoverkehr stellt das kein Problem dar. Die Radfahrer halten kurz inne, wechseln und brausen dann über den neuen Veloweg weiter, sorgsam die Fussgänger umfahrend. Vor der Unterführung müssen sie erneut die Strasse queren.
«Es ist eine provisorische Lösung, bis die Fussgängerallee fertig ist», erklärt Sandro Nöthiger, Leiter Tiefbau beim Departement Bau. Unter Platanen werden Einkaufstouristen dann vom Restaurant Alti Badi bis zur Kunstgrenze wandeln. Momentan läuft die Ausschreibung, mit den Bauarbeiten soll im Herbst begonnen werden.
… und Fussgänger auch
Erst wenn die Allee fertig ist, werden die Fussgänger- bzw. Velo-Ströme gleich nach dem Grenzübergang getrennt – solange darf der Radweg zu Fuss begangen werden oder man weicht nach oben zur Arena hin aus oder wechselt auf das Trottoir der anderen Strassenseite. «Auf Schilder, die den Radweg rein als solchen kennzeichnen, haben wir deswegen bisher verzichtet», sagt Nöthiger.
Die Fussgängerallee (Kosten: ca. 380000 Franken) ist eines von vier Teilprojekten, welche die Sanierung an der Seestrasse umfasst. Zwei sind bereits fertig: Die Verbesserung des Radweges (ca. 980000 Franken) und die neue Anlieferung Bodenseearena (ca. 150000 Franken). Die Radwegkorrektur am östlichen Ende der Strasse (ca. 300000 Franken) soll im Frühjahr beginnen. Radler werden dann übers Hafengelände geleitet, müssen die Strasse also nicht queren.
«Der neue Radweg soll ermöglichen, ganz ohne die Strasse queren zu müssen zur Grenze zu gelangen», erklärt Nöthiger. Unklar ist indes, was in Zukunft am westliche Ende der Seestrasse geschehen soll. Deswegen wurde die Velostrasse erst bis Höhe Einfahrt Bodensee-Arena fertiggestellt. Etwas weiter ist der Bau eines Parkhauses angedacht; eine Unterführung der Konstanzer ist noch nicht vom Tisch. «Solange wir nicht wissen was kommt, wollen wir kein Geld in die Hand nehmen.»