Auch wenn der Kandidat oder die Kandidatin nach dem ersten Wahlgang aussichtlos zurück liegt, muss unbedingt ein zweiter Wahlgang her. Der kostet der Gemeinde zwar Geld, aber die Parteien scheinen zu glauben, dass wir, die Wähler, unsere Stimme im ersten Wahlgang ohne nachdenken vergeben haben und wir erst zum zweiten Wahlgang schlau werden und ihre Kandidaten wählen. Komischer weise endet der zweite Wahlgang dann wie der erste, den die Wähler haben sich natürlich bereits zum ersten Wahlgang gut informiert und bleiben bei ihrer Wahl.
Die Wahl zum Schulpräsidenten macht da keine Ausnahme. Das Ergebnis war deutlich. Aber FDP und SVP müssen nochmal nachfragen, um die Niederlage zu begreifen.
Dass es auch intelligenter geht hat, Thomas Beringer gezeigt. Nach dem deutlichen Ergebnis im ersten Wahlgang hat er erkannt, dass gegen Ernst Zülle nichts zu gewinnen ist. Aber jetzt als Ersatz für David Blatter hat er es zu Recht geschafft. Ganz im Gegensatz zur FDP mit Barbara Jäggi. Obwohl weit zurück musste es ein zweiter Wahlgang sein. Aber drei Monate später bei der Gesamt-Erneuerungswahl kein Interesse mehr am Amt. Warum also das Theater auf unsere Kosten?
Und jetzt beim Schulpräsidenten das gleiche Spiel. Die Abstände sind deutlich. Was gibt es hier noch zu gewinnen? Auch gefühlte zehn Mal mehr Plakate als alle anderen werden dem braven Parteisoldaten Michael Stahl nicht helfen, genauso wenig wie David Blatter seine Behördenerfahrung in Stadt und Kanton. Die Bürger werden wieder die Arbeit und Erfahrung des Schulleiters René Zweifel höher gewichten, wie schon im ersten Wahlgang. Denn wir haben schon ernsthaft gewählt und es nervt, wenn man alles zwei Mal sagen muss, bis es verstanden wird.
«Tun statt lassen» als Slogan der FDP ist da fast schon eine Drohung. Das Richtige tun und Dummheiten lassen wäre besser.