
Die neue Zusammenstellung des Stadtrats (v.l.): Stadtpräsident Andreas Netzle, Stadträtin Dorena Raggenbass, der neu gewählte Stadtrat Thomas Beringer, Stadträtin Barbara Kern, Stadtrat Ernst Zülle und Stadtschreiber Thomas Niederberger. (Bild: zvg)
Nach der Erarbeitung verschiedener Varianten einer Erhöhung der Arbeitspensen unter fachlicher Begleitung eines Experten wird dem Gemeinderat folgende Lösung präsentiert: Die Stadtrats-Pensen sollen um jeweils zehn Prozent erhöht werden. Zudem ist vorgesehen, den Unterbau der Verwaltung zu stärken, um die Departementsleiter zu entlasten.
In der Abteilung Ordnungsdienste ist deshalb eine Stellenerhöhung um rund 30 Prozent angedacht und im Departement Freizeit eine Fachstelle Kultur und Gesellschaft (50 bis 80 Prozent). Bei den Departementen Bau und Soziales habe es gemäss Stadtammann Andreas Netzle bereits Anpassungen gegeben, bei ihm selbst erfolgten keine Änderungen.
Über die Zuschnitte der einzelnen Departemente werde der Stadtrat anlässlich einer Klausur im Juni entscheiden. «Uns geht es nicht um eine Lohn-, sonden um eine Pensenerhöhung der nebenamtlichen Stadträte», so Netzle. Seine Kolleginnen und Kollegen in der Exekutive hätten seit einigen Jahren immer mehr Aufgaben und Arbeiten zu bewältigen, dennoch wolle man am Milizsystem festhalten. «Wem die Entschädigung als Stadtrat nicht reicht, der soll weiterhin in seinem Beruf arbeiten können.»
Insgesamt lässt sich Kreuzlingen seine Exekutivmitglieder (mit Stadtammann) bis anhin 595000 Franken im Jahr kosten. Jeder der vier Stadträte (je 90000 Franken) soll mit diesem Vorschlag eine Lohnerhöhung von 20 Prozent bekommen, also 18000 Franken. Mit den zusätzlichen 80 Stellenprozenten bei Ordnungsdienst und Kultur/Gesellschaft muss der Gemeinderat einen Nachtragskredit von 110500 Franken genehmigen. Die Änderungen sollen ab der neuen Legislatur, ab Juni, wirksam werden.
Landtausch für Wohnungsbau
Desweiteren soll der Gemeinderat zwei Landtauschverträgen im Palnunsggebiet «Promenade» östlich des Seeburgparks zustimmen. «Das gesamte Gebiet unterliegt der Gestaltungsplanpflicht», erläuterte Netzle für den beruflich verhinderten Bauchef Ernst Zülle. Im grössten Teil des weitläufigen Geländes zwischen Promenaden-, Werft- und Bleichestrasse ist Wohnbebauung vorgesehen. Der Richtplan gibt U-förmige, seeseitig offene Blockbauten vor. Diese würden nach vorliegenden Plänen teilweise auf Grundstücksgrenzen von privaten Eigentümern stehen, einer Familie und dem Yachtclub.
Mit der Arrondierung will die Stadt nun Klarheit und saubere Grenzen schaffen, damit jeder Beteiligte mit seinem Grundstück planen kann. «Wir haben versucht, das gesamte Land zu kaufen, was aber nicht möglich war», so Netzle.
Beim Landtausch müsse die Familie zumindest für einen Teil ihrer Fläche entschädigt werden – 528000 Franken für 640 Quadratmeter. Der Yachtclub wiederum bekommt für seine knapp 1400 Quadratmeter Winterstellplatzfläche für Boote eine um 700 Quadratmeter grössere Ausgleichsfläche auf bislang städtischem Gebiet im Bereich Seegarten. Diese Differenz wird durch den Wertunterschied der Parzellen ausgeglichen.