Welcher private Reisebusunternehmer vergrössert seine Flotte und stellt dann die neuen Busse in seine Garage, weil er die Einführungskosten bis zur kostendeckenden Auslastung scheut? Warum begrüssen ein paar Ostschweizer Politiker eine so widersinnige und verschwenderische Finanzpolitik auf Kosten der Steuerzahler? Sie diffamieren den neuen Schnellzug als Lago-Express für das erfolgreiche Konstanzer Einkaufscenter. Warum stellen sie nicht diejenigen Schweizer Händler an den Pranger, welche uns für identische Produkte mit doppelt so hohen Preisen im Vergleich zu unseren Nachbarländern abzocken? Warum sind die Schweizer Schnäppchen-Jägerinnen und –Jäger kein Thema, denen die Fahrt nach Konstanz mehr kostet, als dass sie dort sparen? Warum wird der neue Schnellzug nicht als Säntis-Express vermarktet für die vielen attraktiven Arbeitsplätze, kulturellen und touristischen Angebote rund um den Säntis? Wer nimmt dafür zwei geschlagene Stunden Fahrzeit für die Hin- und Rückfahrt mit der S-Bahn oder dem Auto in Kauf? Der neue Schnellzug braucht nur die halbe Fahrzeit. Zugegeben, die kürzliche Aufwertung des Frankens um fast 20 Prozent ist ein harter Schlag für die Schweiz. Es ist aber seit Jahrzehnten die chronische Aufwertung gewesen, welche die Schweiz wirtschaftlich so stark gemacht hat. Sie zwingt uns alle, immer bessere Leistungen in kürzerer Zeit zu erbringen und Verlustgeschäfte aufzugeben. Von der Schwindsucht des Euro profitieren unsere Nachbarländer nur kurze Zeit und ohne etwas dafür zu leisten. Langfristig schadet das ihrer Konkurrenzfähigkeit und ihrem Wohlstand. Der Bund ist deshalb gut beraten, nicht an unserem attraktiven Bahnangebot zu sparen, welches die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert und um das uns unsere Nachbarländer beneiden. Ich danke dem Thurgauer Regierungsrat, dass er sich nicht entmutigen lässt und beharrlich weiter für den neuen Schnellzug von Konstanz nach St. Gallen kämpft.
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