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Die Furcht vor einem Schuldensog

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Sie geben den Schwimmhallen-Gegnern Gesicht und Stimme (v.l.): Nico Keller, Fabian Neuweiler, Jürg Kocherhans, Alexander Salzmann, Alfredo Sanfilippo und Ernst Troll. (Bild: sb)

Sie geben den Schwimmhallen-Gegnern Gesicht und Stimme (v.l.): Nico Keller, Fabian Neuweiler, Jürg Kocherhans, Alexander Salzmann, Alfredo Sanfilippo und Ernst Troll. (Bild: sb)

Am 28. September liegt die Entscheidung beim Kreuzlinger Stimmvolk. Die Fronten sind klar und verhärtet – auf der einen Seite Visionäre, Vereinsmitglieder, Freizeitsportler und Touristiker, die eine «grosse Chance» für Kreuzlingen und die ganze Region sehen, auf der anderen kühle Rechner, Zahlenfüchse, Bürgerliche, Mahner und Warner, die einen «Schuldensog» und ein langfristig finanzielles Fiasko für die Stadt befürchten.

Kreuzlingen als Lastenträger
Einer der Kritiker ist Küchen-Hersteller Jürg Kocherhans. Für ihn entwickle sich Kreuzlingen mit dem 37 Millionen Franken-Projekt «einmal mehr zum Lastenträger für die Region». Er erinnerte an das «Desaster mit der Bodensee-Arena», als Konstanz ausstieg. Der Kreuzlinger Unternehmer vermisst ein klares «Ja» der Aussengemeinden, so wie es Tägerwilen abgegeben hat, und beklagt mangelnde Solidarität.

Das «Nein»-Komitee geht davon aus, dass es in der Kreuzlinger Bevölkerung zahlreiche Menschen gibt, die ihre ablehnende Haltung aus Angst vor Anfeindungen nicht äussern. Erinnert sei in diesem Kontext an die turbulente Gemeinderatssitzung vom 23. Februar 2012 zum Planungskredit, an der die Schwimmbad-Freunde zahlreich erschienen und kritische Äusserungen aus dem Gemeinderat  abfällig quittierten. Jürg Kocherhans zeigte auf, wie sehr das «überdimensionierte» Projekt mehr denn je polarisiert und einen Keil durch die Bevölkerung treibt. Aufgrund seiner ablehnenden Haltung habe ihm ein Architekturbüro sogar die Zusammenarbeit aufgekündigt.

Das Komitee argumentiert unter anderem mit wichtigeren Kreuzlinger Projekten, die unter der Schwimmhalle leiden werden. CVP-Gemeinderat Alfredo Sanfilippo verwies auf den deutlichen Kostensprung von 17 auf jetzt 37 Millionen Franken. Zudem müssten die Betriebskosten gedeckt sein. Für André Troll (EVP-Gemeinderat) ist der Kantonsbeitrag von 2,8 Millionen Franken zu gering. «Ohne Steuererhöhungen geht es nicht», sieht SVP-Gemeinderat Fabian Neuweiler einen Nachteil vor allem für den Wirtschaftsstandort Kreuzlingen und Alexander Salzmann von der FDP-Fraktion sprach von «Schönrechnerei» bei der Kostenkalkulation und kündigte die FDP-Parolenfassung anlässlich einer Infoveranstaltung zur Schwimmhalle  am 2. September in der Dreispitzhalle an.


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