Der fundamentale Widerstand des Gewerbes gegen Fussgängerzonen hat Tradition und lässt wie in Kreuzlingen die Behörden einknicken. Dabei gibt es einige Beispiele, wo im Nachhinein alle eines Besseren belehrt wurden: Erst ohne Autos fühlen sich die Fussgänger und Radfahrer sicher und empfinden die Strasse angenehm und einladend zum Verweilen.
Die Parkflächen in Stadtkern vor den Geschäften dagegen sind eine Aufforderung zum Autofahren und nicht zum Flanieren; Autos gehören deshalb in Parkhäuser oder an den Rand des Zentrums und nicht in einen durchaus attraktiv gestalteten Strassenraum. Der öffentliche Verkehr in der Stadt ist vorbildlich und bringt die Kunden mitten ins Zentrum; Busse oder Radfahrer daraus zu verbannen, ist bestimmt nicht förderlich. Der Trend in Städten, wo Parkflächen bewusst eingeschränkt oder sehr teuer sind, geht dahin, dass immer mehr Haushalte überhaupt aufs Auto verzichten; in Basel beträgt der Anteil 52 Prozent.
Die Abstimmung über einen autofreien Boulevard ist eine Chance, das Für und Wider abzuwägen und alle mitbestimmen zu lassen, was für das Stadtzentrum Sinn macht.