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Türkei setzt Stadttheater unter Druck

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Intendant Christoph Nix. (Bild: Archiv)

Intendant Christoph Nix. (Bild: Archiv)

Das Theater Konstanz wird am 21. März ein Stück über den Mord an den Armeniern im Jahre 1915 in der Türkei zur Aufführung bringen. Seit nun einigen Tagen soll das Theater unter Druck gesetzt werden, diese Inszenierung abzusetzen.

Das türkische Generalkonsulat in Karlsruhe hat das Theater darauf hingewiesen, dass allein der Begriff des Völkermordes eine offensichtlich begangene Straftat sei, und bittet das Theater über die gegensätzlichen Positionen vor jeder Vorstellung zu informieren.

Mittlerweile ist eine Demonstration angemeldet worden, um vor dem Theater gegen die Aufführung zu protestieren. In E-Mails an das Theater wird unterstellt, dieses sei durch armenische Propaganda beeinflusst worden und es werde nun höflich darum gebeten, die Inszenierung nicht zur Aufführung zu bringen.

Für den Intendanten des Theaters, Christoph Nix, stellt dies einen massiven Eingriff in die künstlerische Freiheit  eines Theaters dar. Die Inszenierung selbst schildert aus der Sicht eines Märchenerzählers die Ereignisse im Jahre 1915 am Berg Ararat.

Der Regisseur und die Theaterleitung stellen nun dar, dass es in der theatralen Umsetzung vor allem darum ginge, den dramatischen Konflikt der armenischen Hauptperson, also einen Menschen darzustellen, der sein Leben erforschen will, seine Geschichte, seine Identität und seine Heimat.

Der Baden-Württembergische Minister für Europa, Peter Friedrich aus Konstanz, wird am Abend der Uraufführung an der Vorstellung teilnehmen.


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